Geschichte der T.R.

Als ihre Truppe bereits 13 Jahre vor der Ausrufung der Republik Texas gegründet wurde, trugen sie keine Uniform. Die ersten 60 Jahre trugen sie keine Abzeichen. Sie mußten ihre Pferde und ihre Waffen selbst kaufen. Ihre Gegner waren fast immer in der Überzahl. Und die, die sie bekämpften, machten niemals Gefangene. Sie waren sehr wenige. Und sie bewachten die längste Grenze der Vereinigten Staaten. Sie beschützten Siedler entlang des wildesten und brutalsten Frontier-Streifens. Zu Anfang erhielten Sie kein Gehalt. Und als der Staat Texas sie dann bezahlte, erhielten sie zunächst einen Dollar - pro Tag. Heute gibt es weiterhin etwa hundert aktive Mitglieder dieser legendären und sagenumwobenen Truppe, der Texas Rangers.
1998 feierten die Rangers ihr 175-jähriges Bestehen.

Die Texaner würdigen die Leistungen der Texas Rangers, ohne die der Staat Texas vielleicht gar nicht existieren würde, unter anderem dadurch, daß man in Zentral-Texas, in Waco, ein vielbeachtetes Texas Ranger - Museum betreibt. Und auch ein kleineres Museum, das Texas Pioneer, Trail Driver and Texas Rangers Museum im historischen San Antonio ist es durchaus wert, im Zusammenhang mit den Texas Rangers genannt und einmal besucht zu werden.

Texas und seine Rangers in der Anfangszeit:

1823 bestanden die Vereinigten Staaten von Amerika aus 22 Bundesstaaten, vornehmlich im Osten gelegen. Die amerikanische Verfassung war 1823 gerade einmal 36 Jahre alt und Thomas Jefferson war noch am Leben. Die Bevölkerungszahl aller Bundesstaaten zusammen entsprach etwa der der heutigen Stadt New York. Im riesigen unbevölkerten Landstrich, der erst 13 Jahre nach 1823 zur Republik Texas ausgerufen wurde und der heute den Staat Texas bildet, gab es noch keine Städte. Die größte Siedlung war 1823 San Antonio, das weniger als 1.000 Einwohner hatte. 95 Prozent der Menschen, die 1823 in im heutigen Texas lebten, waren Indianer. Der Rest waren vornehmlich Spanier und nur einige hundert aus dem Osten gekommene „amerikanische“ Siedler, zumeist französischen und deutschen Ursprungs. Die größte Gruppe der Indianer stellten 1823 mit fast 30.000 Menschen die kriegerischen Komantschen. Sie beherrschten das gesamte südliche Drittel von Texas. Die Komantschen galten als die gefürchtetsten und brutalsten Plünderer Nordamerikas. Plündern und brandschatzen war ihre Leben.

Zwar mussten sich die weißen Einwanderer stets auch gegen mexikanische und auch amerikanische Banditen, zumeist Viehdiebe, erwehren, und häufig war auch die mexikanische Armee ihr Feind. Der Kampf ums Überleben gegen die Indianer, besonders gegen die Komantschen, war für die nächsten 60 Jahre aber das größte Problem der Siedler in Texas. Die ersten 60 bis 70 Jahre der Geschichte von Texas waren zweifellos mit Blut geschrieben. Man konnte sich keine offizielle Armee leisten. 1823 stellten die weißen Siedler deshalb eine Freiwilligentruppe auf. Diese sollte die „Ranges“, die weiten texanischen Landstriche, patrouillieren und die Siedler vor den Komantschen und den Banditen, aber auch vor den Mexikanern, schützen. Die Texas Rangers waren geboren, 1823 vor inzwischen mehr als 175 Jahren.

Es gab damals stets mehrere Ranger-Trupps, zur gleichen Zeit gab es aber nie mehr als 200 Texas Rangers. Eine größere Ranger-Truppe stellte man zumeist zur Lösung eines ganz bestimmten Problems zusammen. Und nachdem dieses behoben war, löste man die Mannschaft zum großen Teil wieder auf. Viele der Ranger, deren Leben viel weniger aus Ruhm als aus Anstrengung bestand und die zunächst gar nicht und dann sehr schlecht bezahlt wurden, verloren ihr Leben für Texas.

Die Texas Rangers bestanden aus jungen Männern. Auch ihre Führer waren sehr jung. Der berühmte Jack Hays etwa war erst 23 als er 1840 zum Captain der Rangers ernannt wurde. John Coffee "Jack" Hays, der erste berühmte der Ranger Captains, setzte den Standard, an dem alle Rangers heute noch gemessen werden. Hays, ursprünglich aus Tennessee stammend, nahm an mehr als hundert bewaffneten Gefechten teil. In keinem der Kämpfe waren die Rangers nicht mindestens zwei zu eins in der Unterzahl. Es sind auch Gefechte festgehalten, bei denen Captain Hays mit seinen Mannen fünf, zehn und sogar fünfundzwanzig zu eins unterlegen war. Und Jack Hays, der bald weit über die Grenzen von Texas hinaus als furchtloser und kompromissloser Kämpfer bekannt war, verlor keinen einzigen seiner Kämpfe. Mit Beginn des Goldrausches siedelte Hays 1850 zwar nach Kalifornien über, wo er es zum ersten gewählten Sheriff von San Francisco und später zu einem angesehen Politiker brachte. Sein Kampf für Texas hatte aber bereits 1948 dazu geführt, dass dort Hays County nach ihm benannt wurde.

Der Ruhm eines anderen Frontierzeit Texas Ranger Captains, Sam Walker, war unmittelbar verbunden mit der Geschichte eines jungen Mannes aus Massachusetts, dessen Name Samuel Colt war. Colts Erfindung, eine mehrschüssige Vorderladerwaffe mit einem Trommelmechanismus, war zunächst ein kompletter Misserfolg. Niemand in den jungen Vereinigten Staaten war zunächst an der Erfindung interessiert - oder erkannte ihre Vorzüge. Der junge Erfinder war bereits finanziell am Ende, als einige dieser Waffen, denen Colt die Bezeichnung Paterson Revolving Pistols gegeben hatte, ihren Weg nach Texas und in die Hände der Texas Rangers gefunden hatten. Die Kunde von den Erfolgen, die die Rangers in Texas mit Hilfe der Feuerkraft der neuen Waffen insbesondere gegen die Komantschen hatten, brachte für Colt im Osten dann doch noch den Durchbruch. Die beiden Sams, Walker und Colt, setzten sich schließlich zusammen, um einen verbesserten, stärkeren Revolver, speziell für die Texas Rangers, zu entwickeln.

Colt baute den riesigen, sechsschüssigen .44er Revolver nach den Vorgaben von Walker und stattete die Rangers dann mit je zwei davon aus. Samuel Colts zukünftiger grandioser Erfolg basierte auf dem Gebrauch des legendären Colt Whitneyville Walker-Revolvers durch die Texas Rangers. Gleichzeitig ist sicher aber auch die Glorie der Texas Rangers auf die ihnen mittels der neuen mehrschüssigen Waffen zur Verfügung gestellte „Firepower“ zurückzuführen. Als jedenfalls 1844 in den Oststaaten propagiert wurde, dass ein kleiner, 14 Mann starker Trupp von Texas Rangers westlich von San Antonio mit ihren neuen Walker-Revolvern mehr als 70 des bis dato als unbesiegbar geltenden Komantschenkrieger niedergekämpft hatten, war sowohl Colts Ruf als auch der Ruf der Rangers besiegelt. Mit ihren beiden Revolvern bewaffnet galten die Texas Rangers von nun als die tödlichste berittene Einheit der Welt.

1858 wurde John "RIP" Ford zum Chef der Texas Ranger Truppe ernannt. Sein Spitzname kam von den vielen Beileidsbriefen, die er den Familien von im Krieg gegen Mexiko gefallenen, texanischen Soldaten schreiben musste und in denen er die Redewendung „Er ruhe in Frieden“ (Rest in Peace“) verwendete.

In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts waren die beiden Hauptbeschäftigungen im jungen Staat Texas entweder als Rancher Vieh zu halten oder als Bandit Vieh zu stehlen. Besonders in Süd-Texas gab es kein Gesetz und keine Ordnung. Die Texas Commission beauftragte Texas Ranger Captain Leander McNally, mit 40 Rangers gegen die Viehdiebstähle vorzugehen. McNally, damals knapp 30 Jahre alt, tuberkulosekrank und wie Jack Hays mit 1,65 m und 65 kg optisch ganz und gar keine imposante Persönlichkeit, räumte mit seiner Truppe dermaßen unter den Viehdieben auf, dass ihm bald der Ruf eines gnadenlosen Vollstreckers vorauseilte.

Zur Jahrhundertwende kam dann durch eine nie tatsächlich belegte Episode auch der legendäre Spruch über die Texas Rangers „One riot, one Ranger!“ auf: Angeblich habe der Bürgermeister einer kleinen westtexanischen Stadt die Rangers zu Hilfe gerufen um eine Bürgerrevolte niederzuschlagen. Der einzige erschienene Texas Ranger, der den Aufstand dann auch beendet habe, habe dem Bürgermeister auf die zweifelnde Frage "Was, nur ein Ranger?" geantwortet, dass ja auch nur ein Mob da sei. Zugeschrieben wird diese rätselhafte Geschichte dem legendären Ranger William „Bill“ McDonald, in dessen Adern laut seinen Zeitgenossen „Eiswasser statt Blut“ geflossen haben muss und dem man zutraute, so etwas durchaus zustande zu bringen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Red Burton einer der berühmtesten Texas Rangers. 1921 wollte Burton alleine mit dem County Sheriff von Waco, Ed Buchanan, außerhalb Wacos eine größere Zusammenkunft des Ku-Klux-Klan beobachten. Als sie die Klanführer aufforderten, ihre Kapuzen abzunehmen, entbrannte ein Kampf und Sheriff Buchanan wurde angeschossen. Als Ranger Burton darauf vier der Klanmitglieder getötet hatte, flohen die restlichen mehreren hundert Versammlungsteilnehmer. Am 10. Oktober 1921 kamen darauf mehrere hundert Ku-Klux-Klan-Mitglieder nach Waco und wollten Red Burton wegen des Vorfalles lynchen. Ranger Burton, so ist überliefert, kam aus der Tür seines Büros auf die Straße, schaute den unmittelbar gegenüberstehenden Klansmitgliedern direkt in die Augen - und ging dann unbehelligt durch den Mob. Zweimal innerhalb von wenigen Tagen hatte Burton damit den mächtigen Ku-Klux-Klan besiegt. Die „Klansmen“ versuchten nie wieder, ihn anzugreifen.

Einer der schillerndsten Texas Rangers des zwanzigsten Jahrhunderts war zweifelsohne auch Frank Hamer. Hamer trat den Rangers erstmals an 21. April 1906, im Alter von 22 Jahren bei. Weil die Texas Rangers dann öfter Gegenstand politischer Querelen waren, trat Frank Hamer in den darauffolgenden Jahren drei mal aus der Truppe aus, um dann, nach Beendigung der Querelen, wieder einzutreten. 1921, nach seinem zweiten Ausscheiden, machten ihn der Gouverneur von Texas unmittelbar zum Captain der Ranger Company C in Del Rio, nur um ihn wieder in der Truppe zurückzuhaben. 1922 wurde ihm die Führung der Headquarters Company in Austin übertragen. Captain Hamer wurde während seiner Dienstzeit 26 mal angeschossen und verwundet. Angeblich erschoss er selbst dienstlich 53 Menschen. Die Tötung zweier davon, eines jungen, aber äußerst gewaltbereiten Pärchen, das unter dem Namen „Bonny (Parker) und Clyde (Barrow)“ fälschlicherweise heroisiert wurde, brachte Frank Hamer den meisten Ruhm ein. Bonny und Clyde hatten, bevor sie selbst starben, kaltblütig und teilweise äußerst brutal 15 Menschen getötet und in Texas, Louisiana und einer Anzahl weiterer Südstaaten eine blutige Spur der Gewalt hinterlassen. Frank Hamer kam lange nicht darüber hinwegkam, dass er am 23. Mai 1934 mit Bonny Parker die erste und einzige Frau in seiner Laufbahn erschossen hatte.

Er verkaufte die .30er-Remington-Selbstladebüchse, ein persönliches Geschenk der Firma Remington, mit der er bei dem von ihm und örtlichen Beamten in Louisiana gelegten Hinterhalt auf Bonny und Clyde schoss, unmittelbar nach dem Ereignis.

Frank Hamers dauernd getragene und favorisierte Handfeuerwaffe war ein von ihm liebevoll „Old Lucky“ genannter .45er Colt Single Action Army - Revolver. Dieser Revolver befindet sich nun wie viele andere Originalstücke in der privaten Waffensammlung des Texas Ranger - Spezialisten Charles Schreiner. Hamer hatte seine 4¾“-Version des legendären Colt „Peacemaker“ vom Distriktstaatsanwalt von Novasota, Texas, als Geschenk erhalten, als er dort eingesetzt war. Laut seinem Sohn wäre Frank Hamer ohne diesen Revolver „nicht einmal um den Essenstisch herumgelaufen“. Als seine dienstlichen Zeiten zu Pferde zuende gegangen waren und Frank Hamer zu seinem Anzug keinen Revolvergurt mehr trug, pflegte er seine „Old Lucky“ lediglich in den Hosenbund gesteckt zu tragen und dabei die Ladeklappe ausgeklappt zu lassen, dass die Waffe nicht in die Hose rutschte. Wie viele seiner Lawman - Zeitgenossen trug Captain Hamer auch stets eine zweite Handfeuerwaffe, wenn er einen Kampf erwartete. Einer seiner dazu favorisierten Revolver war ein 6½“ - Smith & Wesson Triplelock, Kaliber .44 Special, mit Sportvisierung.

Was kaum über Captain Hamer bekannt ist, sein schließlich wohl etwas übertriebenes Selbstbewusstsein aber sehr anschaulich darstellt, ist ein nachweislich von ihm an den König von England geschriebener Brief. Als Deutschland 1939 England den Krieg erklärt hatte, bot Frank Hamer dem König darin an, mit 49 Ex - Texas Rangers nach England zu kommen und das Land gegen Deutschland zu verteidigen. Noch bevor der König allerdings reagieren konnte, der sich dann später noch offiziell für das Angebot bedankte, wurde Frank Hamer von der damals noch neutralen US-Bundesregierung „zurückgepfiffen“ und es kam nicht zu der interessanten Aktion. Während des Zweiten Weltkrieges machte man sich in Nazi-Deutschland übrigens wirklich Gedanken, weil die Amerikaner angeblich „die gefürchteten Texas Rangers“ einsetzen sollten, um hinter den deutschen Linien mit Fallschirmen abzuspringen und Kampfzellen aufzubauen. Die Gerüchte basierten allerdings darauf, dass die Gestapo und das Propagandaministerium fälschlicherweise davon ausgingen, dass die U.S. Army „Ranger“ - Kommandotrupps Texas Rangers sind.

Im Jahr 1935, als es nur mehr drei Texas Ranger Companies mit insgesamt nur noch 40 Rangern gab, waren die Texas Rangers und auch die 1930 gegründete Texas Highway Patrol dem neu geschaffenen Texas Department of Public Safety DPS unterstellt worden. 1938 wurde Colonel Homer Garrison, jr., der vorher als Assistant Director im DPS schon für die Rangers und für die Highway Patrol zuständig war, Chef des gesamten Texas Department of Public Safety. Unter Colonel Garrison, der 30 Jahre lang, bis zu seinem Tod im Mai 1968, an der Spitze des Departments stand, überwand die dann als Texas Ranger Service bezeichnete DPS-Abteilung ihre Identitätskrise. Colonel Garrison und seinen Bemühungen für eine Integration der Ranger-Truppe in das moderne Polizeigefüge ist die „Wiedergeburt“ der Texas Rangers und ihr wieder fester Platz im texanischen Staatsgefüge zu verdanken. Garrison führte übrigens stets zwei .45er Colt Commander - Pistolen, die reich graviert und deren Griffschalen mit Texas Lone Stars und Longhorn-Rinder-Kopf-Gravuren verziert waren. Als Chefs des Department of Public Safety folgten ihm nach die Colones Wilson E. Spier, Jim Adams und seit 1997 Leo Gosset nach.

Manuel T. Gonzaullas, dem man den Beinamen „Lone Wolf“, der einsame Wolf, gegeben hatte, ist eine der schillerndsten und berühmtesten Texas Ranger der neuen Zeit der Ranger. Er wurde in Spanien geboren und wuchs in El Paso, Texas, auf. Zwischen 1920, als er der Truppe beitrat, und 1951, als er als Captain der Company B in den Ruhestand ging, hatte er nachweislich die größte Zahl von Festnahmen bisher aller Texas Ranger zu verbuchen. Und die Entscheidung, sich dem legendären Schützen zu widersetzen, war des häufigeren die definitiv letzte Entscheidung im Leben verschiedener Gesetzesbrecher gewesen.

Gonzaullas, von dessen Lebensgeschichte angeregt auch der Action-Film „McQuade, der Wolf“ und schließlich auch die auch in Deutschland populäre TV-Serie „Walker, Texas Ranger“, jeweils mit Chuck Norris, entstand, pflegte stets zwei Colt SAA-Revolver oder auch zwei .45er Government-Pistolen in speziell gestalteten Holstern zu führen. Seine beiden Governments hatte er bereits zur damaligen Zeit mit beidseitigen Sicherungen ausstatten lassen und trug sie natürlich nur vorgespannt, in Position „cocked and locked“. Bei verschiedenen seiner Revolver hatte er den Vorderteil des Abzugsbügels entfernen lassen um schneller an den Abzug zu kommen, etwa an seinem reich gravierten und mit übergroßen, mit einem Ranger-Stern verzierten Griffschalen versehenen, 2-zölligen Colt Lawman. Eine seiner „Peacemaker“-Varianten war auf 2 3/8 Zoll verkürzt. M. T. Gonzaullas trug zumeist eine als Western-Lederweste anmutende Weste, die sich bei genauerem Hinsehen als mehrere Kilo schwer und schusssicher herausstellte.

Die Texas-Rangers heute

Die Grenze um den riesigen US-Bundesstaat Texas ist 600 Meilen länger als die Entfernung von New York nach Los Angeles. Texas erstreckt sich je etwa 800 Meilen vom nördlichsten zum südlichsten und vom westlichsten zum östlichsten Punkt. Der Vollzug der Gesetze und die Erfüllung der polizeilichen Aufgaben in einem so großen Staat erfordert weiterhin die ganze Hingabe der zuständigen Stellen und die modernen Texas Rangers sind heute ein nicht mehr wegzudenkender Teil im texanischen Polizeigefüge.

Das Texas Department of Public Safety DPS, dem die Texas Rangers unterstellt sind, besteht nicht nur aus Untereinheiten rein zur Verbrechensbekämpfung. Es ist die Dachorganisation für eine größere Anzahl von Behörden des Staates Texas, die Aufgaben im Zusammenhang mit der öffentlichen Sicherheit und Ordnung des Staates erfüllen. Neben einer größeren Anzahl von Schreib- und Verwaltungskräften beschäftigt das DPS insgesamt circa 3.000 sogenannte Sworn Officers mit Exekutivaufgaben, etwas mehr als 100 davon sind Texas Rangers.

Das Texas Department of Public Safety ist aufgegliedert in einen uniformierten und einen nicht-uniformierten Teil von Exekutivmitarbeitern. Uniformiert sind die Texas State Troopers der Texas Highway Patrol, aber auch die Beamten der Kraftfahrzeug- und Verkehrsverwaltungen, des Bereiches Communications, Training und Executive Security sowie auch der Flugstaffel. Nicht uniformiert sind neben den Texas Rangers auch die Drogenfahnder des Narcotics Bureaus, die Mitarbeiter der Abteilung Criminal Intelligence, die vornehmlich Staatsschutzaufgaben wahrnimmt, und die Officers des Motor Vehicle Theft Services. Der Chef der Texas Rangers, bezeichnet als deren Senior Captain, ist direkt dem Director des Texas Department of Public Safety unterstellt. Neben Texas Rangern, können auch Beamte der Highway Patrol und des DPS Narcotics Bureaus Mitglied des noch weiter speziell ausgebildeten SWAT Teams des Texas Department of Public Safety sein.

Damals wie heute sind die Texas Rangers militärisch aufgeteilt in so genannte Kompanien und man gab den einzelnen Kompanien eine Buchstabenbezeichnung. Heute gibt es sechs Ranger Companies, die in sechs größeren texanischen Städten stationiert sind. Die aktuellen Companies der Texas Rangers sind das Headquarters Office in Austin, die Company A in Houston, die Company B in Garland, die Company C in Lubbock, die Company D in San Antonio, die Company E in Midland und die Company F in Waco. Die durchschnittlich 15 Ranger pro Company werden jeweils von einem Captain befehligt. Während die Texas Ranger Truppe zu ihrer Anfangszeit alles andere als eine an gesetzliche Bestimmungen gebundene „Polizei“-Einheit war, sind sie nun der elitäre Teil des Texas Department of Public Safety. Das Department of Public Safety ist praktisch die texanische Staatspolizei; neben den Texas Rangers sind die Texas Highway Patrol, ein staatliche Drogenfahndungsabteilung sowie ein spezielles Eingreifteam das DPS SWAT Team, teil des Departments. Die Erfüllung der Aufgaben der Texas Rangers kann jedenfalls immer noch sehr gefährlich sein: Der letzte im Dienst getötete Texas Ranger war Stan Guffey, der 1987, unter der Schutzweste hindurch, von einem Kidnapper erschossen wurde, als er ein zweijähriges Mädchen aus dessen Gewalt befreite.

Die Anzahl von Texas Rangers wird gesetzlich festgelegt. Die aktuelle Sollstärke ist 107. Dies ist die größte Zahl von Rangern seit der Reorganisation des Texas Department of Public Safety im Jahr 1935. Den insgesamt 254 Counties und 20 Million Einwohnern des US-Bundesstaates Texas stehen heute ein Senior Captain als Chef der Texas Rangers, acht Captains, sieben Lieutenants und 91 Sergeants zur Verfügung. Senior Captain der Texas Rangers ist derzeit Bruce Casteel. Den (militärischen) Rang des Privates, also des einfachen Officers, hat man bei den Texas Rangers vor einigen Jahren abgeschafft. Jeder Ranger, der vorher in der Regel ja ohnehin bereits zumeist eine gewisse, nicht unerhebliche Stellung im Polizeiapparat innehatte, ist nun von Anfang an Sergeant der Texas Rangers.

Um ein Texas Ranger zu werden, muss man hervorragende Zeugnisse vorweisen können. Einer der „Besten der Besten“ zu werden war nie einfach. Seit 1935 hat es stets weit mehr qualifizierte Bewerber als Texas Ranger Stellen gegeben und die Ranger haben im Gegensatz zu den alten Pionierzeiten nie mehr rekrutiert. Die meisten neuen Texas Rangers haben vorher innerhalb des Texas Department of Public Safety eine andere Stellung eingenommen und wurden dann auf ihre Bewerbung hin bei den Rangers aufgenommen, nachdem sie die Aufnahmevoraussetzungen erfüllt hatten.

Diese Voraussetzungen sind im Kurzen, dass nur texanische Bürger bei den Rangers aufgenommen werden, die eine College- oder Universitätsausbildung haben. Zudem müssen sie bereits mindestens acht Jahre Vollzeit im sogenannten Law Enforcement Bereich gearbeitet haben und dann verschiedene, recht schwierige schriftliche und mündliche Aufnahmeprüfungen bestehen sowie auch eine äußerst rigide Sportprüfung ablegen und einer psychologischen Untersuchung zustimmen. In Anbetracht der Tatsache, dass es nur 107 Ranger und damit nur sporadisch wieder einmal eine freie Stelle gibt, ist Wettbewerb immens. Üblicherweise gibt es 40 bis mehr als 100 Bewerber für eine Ranger-Stelle.

1988 wurde der seinerzeit 41-jährige Sergeant Lee Roy Young, Jr., der damals bereit seit 14 im Texas Department of Public Safety, zum Schluss im Bereich Narcotics, tätig war, zum ersten farbigen Texas Ranger ernannt. Sergeant Young war es, der der Figur des schwarzen Ranger Sergeants Trivette in der Fernsehserie „Walker, Texas Ranger“ Pate stand. Young folgte dann mit Earl Pearson bald ein zweiter farbiger Texas Ranger nach. Pearson ist inzwischen Captain der A Company in Houston.

Nach texanischem Gesetz haben die Texas Rangers vier Hauptaufgaben:

  1. durch den Vollzug der Strafgesetze das Leben und Eigentum der texanischen Bürger zu schützen,
  2. öffentliche Aufruhr- und Aufstandslagen zu unterdrücken,
  3. Fälle von Schwer- und Gewaltkriminalität aufzuklären und
  4. Personen festzunehmen, die sich der Strafverfolgung entzogen haben.

 

Der Vollzug der Strafgesetze (Nr. 1) und die Aufklärung von Verbrechen (Nr. 3) nehmen die meiste Zeit der Rangers in Anspruch. In den Medien wurden die Texas Rangers auf jeden Fall bereits als ein „bundesstaatliches FBI“ oder eine „elitäre Ermittlungseinheit“ bezeichnet und mit solch berühmten Organisationen wie Scotland Yard, dem FBI oder dem Strafverfolgungsarm der Royal Canadian Mounted Police verglichen. Die Zuständigkeiten der Texas Rangers entsprechen aber ganz einfach in etwa denen der texanischen County Sheriffs, nur eben, dass ihre Gebietshoheit nicht an den County-Grenzen endet.

Eine offizielle Texas Ranger Uniform hat es nie gegeben. Traditionell hat es sich jedoch zur Pflicht entwickelt, dass jeder Texas Ranger einen beige-weißen Westernhut, Cowboy-Stiefel, ein im Western-Stil geschnittenes Jackett und ein Westernhemd mit Schlips trägt. Das berühmte Texas Ranger - Abzeichen, der fünfzackigen „Texas Lone Star“, ist seit 1962 wieder original wie in den Anfangszeiten aus einer mexikanischen 5 Peso - Münze gefertigt. Es enthält nun auf der oberen Seite des „Rades“ um den Stern die Gravur „Dept. of Public Safety“ und unten „Texas Rangers“. Im Sternzentrum ist der Kennbuchstabe der jeweiligen Ranger-Kompanie eingraviert. Zeitweise trugen die Texas Rangers auch schildförmige und rein sternförmige Abzeichen. Es stand und steht ihnen auch heute noch frei, sich eigenständig „personifizierte“ Abzeichen anfertigen zu lassen, die zusätzlich ihren Namen und Rang tragen. Texas Ranger Abzeichen werden ausschließlich an im Dienst befindliche und pensionierte Texas Ranger ausgegeben und dürfen nur von diesen getragen werden. Eine Ausnahme stellen lediglich die Abzeichen dar, die, dauerhaft in durchsichtigen Kunststoff eingegossen, als nicht tragbare, offizielle Texas Ranger Hall of Fame Commemoratives verkauft werden. Das unautorisierte Tragen eines Texas Rangers Sterns, echt oder nachgemacht, stellt in Texas einen Vergehenstatbestand dar. Entsprechende Fake oder Replika Badges, die immer wieder angeboten werden, werden beschlagnahmt und vernichtet. Die Produktionsgesellschaft der Fernsehserie „Walker, Texas Ranger“ mit Chuck Norris bekam eine spezielle Erlaubnis der texanischen Regierung, dass die Akteure Abzeichenreproduktionen tragen dürfen.

Wie schon im 19. Jahrhundert ist das wichtigste Gut eines Texas Rangers zwar seine Erfahrung und sein intensives Training sowie besonders auch seine Menschenkenntnis. Jeder Ranger wird vom Staat Texas aber auch grundsätzlich mit den folgend genannten Ausrüstungsgegenständen ausgestattet:

  • Fahrzeug und Fahrzeugausrüstung: Dodge Intrepid oder Chevrolet Caprice mit Sirene und Rotlicht, ausgestattet mit fest eingebautem Motorola-Funkgerät. Zusätzlich zu ihrem regulären Fahrzeug haben die Texas Ranger auch Zugriff auf die gesamte andere Flotte des Department of Public Safety, bestehend aus Hubschraubern, Flugzeugen, gepanzerten Fahrzeugen und auch weiterhin Pferden;
  • Elektronik: Laptop-Computer von Dell, Sony-Digital-Video- und -Fotokamera, mobiles Motorola-Funksprechgerät, Marantz-Tonbandgerät, Sony-Microcassettenrecorder, Mobiltelefon und Tischkopiergerät;
  • Kameras, Optik und Beleuchtung: Canon-Spiegelreflexkamera, Kamerastativ, Bushnell-Fernglas, Taschenlampe, Handscheinwerfer;
  • Schusswaffen und Defensivausrüstung: SIG-Sauer-Pistole P226, Kaliber .357 SIG, Ruger Mini-14 Schnellfeuergewehr, Selbstladeschrotflinte, Kaliber 12, von Remington, Gasmaske, schusssichere Weste, schusssicherer Kevlar-Helm, ASP-Schlagstock, S&W-Handschellen, Bein-Eisen und weitere Gefangenentransportutensilien;
  • Weitere Ausrüstung: Kit zur Abnahme von Fingerabdrücken, Ausrüstung zur Sicherung von Beweismaterial, Erste-Hilfe-Ausrüstung, Werkzeug;
  • Kleidung: Raid Vest, Overall, Parka, militärische Einsatzkleidung; regulär wird selbst erworbene Privatkleidung im formellen Western-Stil getragen;
  • Zusätzlich: Dienstausweis und Dienstabzeichen (Gold-Abzeichen für Captains, Silber für Lieutenants und Sergeants)

Texas Ranger müssen zweimal im Jahr erfolgreich mit ihren Kurzwaffen einen Qualification Course absolvieren und mit den Langwaffen einmal pro Jahr. Zur Vorbereitung auf die Qualifizierung sind sie gehalten, ständig zu trainieren, denn wenn der Qualification Course zwei mal nicht gemeistert wird, müssen sie die Texas Ranger Truppe verlassen und in einer unbewaffneten Abteilung des Texas Department of Public Safety Dienst tun. Statt ihrer dienstlich ausgegebenen SIG-Sauer-Pistole, seit 1998 nicht mehr im Kaliber 9 mm Para, sondern im neuen, starken Kaliber .357 SIG, können die Texas Rangers dienstlich jede von Ihnen gewünschte Kurzwaffe ab Kaliber 9 mm Para tragen, soweit sie sich halbjährlichen mit ihr qualifizieren. Die meisten Rangers tragen entweder ihre dienstliche SIG-Waffe oder SIG- beziehungsweise Governments-Stil- Pistolen im Kaliber .45 ACP. Mit dem berühmten Waffenpabst und begnadeten Schützen Chip McCormick zusammen wollen einige der Rangers derzeit eine individuell modifizierte .45er Pistole der renommierten Firma Kimber speziell für die Texas Ranger Truppe entwickeln. Ob diese dann so gut ist, dass das Texas Department of Public Safety nicht mehr die SIG-Sauer-Pistolen im durchschlagsstarken Kaliber .357 SIG, sondern dann die sicherlich auch weit teureren .45er Kimber Waffen offiziell an die Rangers ausgibt, ist noch recht fraglich.

Die beiden Erinnerungsstätten:

Die Texaner sind sich der maßgeblichen Bedeutung, die die Truppe der Texas Rangers in ihrer zwar noch verhältnismäßig jungen, aber dennoch schon sehr bewegten Geschichte haben, voll bewusst. Viele Museen und andere Stätten in des Texas, die sich mit der Historie des Staates befassen, erinnern mit verschiedenen Exponaten und Displays auch an die Texas Rangers und ihre bewegte Vergangenheit. Eine Einrichtung hat sich aber ausschließlich und die andere weit überdurchschnittlich intensiv den Texas Rangers verschrieben, die Texas Ranger Hall of Fame and Museum in Waco und das Texas Trail Frontiers and Texas Rangers Museum in San Antonio.

Die Texas Ranger Hall of Fame and Museum:

Die heutige Texas Ranger Hall of Fame and Museum in Waco, Texas, wurde 1968 zunächst als reines Museum eröffnet. Die Einrichtung wurde unter Schirmherrschaft der Texas Ranger Commemorative Commission gebaut, 1971 offiziell anerkannt und im gleichen Jahr auch unter die Verwaltung der Stadt Waco gestellt. Heute umfasst das Museum insgesamt 33 verschiedene Ausstellungsthemen in bezug auf die Texas Rangers und Pioniergeschichte des Staates Texas. Zu den bekanntesten Exponaten gehören unter anderem das Messer und das Gewehr, das in der Schlacht von Alamo von Jim Bowie benutzt wurde. Eine hervorragende Sammlung historischer Colt-Perkussionsrevolver beinhaltet auch sehr seltene Originale des Colt Paterson und Colt Walker. Viele berühmte Namen sind den einzelnen Stücken in den Schaukästen zugeordnet, unter anderem etwa Manuel T. „Lone Wolf“ Gonzaullas, Francis A. (Frank) Hamer und Captain John R. Hughes. Die Waffensammlung umfasst aber auch Waffen, die von berüchtigten, notorischen Outlaws des Wilden Westens Old getragen wurden, wie von Billy the Kid, Sam Bass und John Selman. Aber die Utensilien der Rangers, ihre Revolver und Pistolen, ihre Gewehre, ihre Abzeichen, und ihre Sättel machen den Hauptteil der Sammlung des Texas Ranger Museums aus.

1976 wurde in Ergänzung des Museums die Texas Ranger Hall of Fame errichtet, um darin der berühmtesten Texas Rangers zu gedenken und ihre Portraits und Biographien der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Hall of Fame beinhaltet auch lebensgroße Puppen, welche die Rangers und ihre Kleidung und Ausrüstung von den Pioniertagen zu den modernen Zeiten bildlich darstellen. Zudem ist im Gebäude der Hall of Fame auch die Moody Texas Ranger Memorial Research Library untergebracht, die auf Mikrofilm gespeicherte Dokumente über die Texas Rangers und ihre Einsätze zwischen 1847 und 1935 sowie mehr als 2.000 teils sehr seltene, themenbezogene Fotografien und Originaldokumente enthält. Das Museums- und das Hall of Fame - Gebäude wurden 1978 durch eine geschlossene Arkadenhalle miteinander verbunden, deren Bau mit einer großzügigen Spende von Mr. Henry J. N. Taub aus Houston verwirklicht werden konnte. Die Arkadenhalle enthält eine wertvolle Kunstsammlung und neun Hauptausstellungsstücke von Kunstprodukten, die sich auf die Geschichte von Texas und die der Texas Rangers beziehen. Sie veranschaulichen solche Themen wie die Büffeljagd, die Plainsindianer, die mexikanische Grenze, Wells Fargo und die Entwicklung der Winchestergewehre.

1982 wurde von Spendenmitteln der Familie Knox aus Giddings auf dem Areal dann auch noch das John Knox Texas Ranger Memorial Center gebaut. In der großen Sitzungshalle des Centers finden jährlich mehrere große Veranstaltungen statt, inklusive etwa der Reunion of Retired Texas Rangers, der Fort Fisher Art Show and Sale. Ein anderer Museumsraum wurde 1983 von Ida Morris aus Waco gestiftet. Er enthält acht Hauptausstellungsstücke, die sich auf die Pionierzeit, Colt-Revolvergewehre und historische Duelle beziehen.. Der Joe Troy Brownfield Room wurde 1985 durch Joe Brownfield aus Waco in Erinnerung an seinem Sohn gebaut. In ihm sind Kunstwerke über Sam Houston und über die Republic of Texas zu sehen sowie Exponate mit Kleidungsstücken und Utensilien der Plainsindianer, eine Sammlung von Cowboy- und Viehtriebausrüstungsgegenständen und eine Waffensammlung mit Gewehren und Kurzwaffen von berühmten Persönlichkeiten aus der Zeit des alten Westens, etwa von William F. (Buffalo Bill) Cody, von Pawnee Bill und von Ranger Captain E. E. Stubbs. Die Texas Ranger Hall of Fame and Museum wird zwar von der Stadt Waco verwaltet, die Erhaltungs- und Betriebskosten werden aber ausschließlich durch die Eintrittsgebühren, durch Einnahmen für separate, dort abgehaltene Kunst- und Versammlungsveranstaltungen und vor allem durch private Spenden finanziert. Ein nicht unerheblicher Teil der Exponate des Museums stammt auch aus der Privatsammlung des Museumskurators Gaines de Graffenried.

1963 kamen erstmals Bürger der Stadt Waco, Texas, geführt von Jimmy LeBlonde und Roger Conger, zusammen und sprachen darüber, einer texanischen und amerikanischen Legende zu Ehren ein Denkmal zu finanzieren. Sie bildeten eine Organisation um Spenden für den Bau einer Einrichtung in Waco zu sammeln, mit der man den berühmtesten Gesetzeshütern der Welt, den Texas Rangers, ein Denkmal setzen wollte. Und bereits fünf Jahre später fand man sich am Ufer des Brazos-Flusses in Waco zusammen, um neben dem neuen Hauptquartier für die Texas Ranger Company F auch das dort neu errichtete, bescheidene kleine Texas Ranger Museum einzuweihen. Zu Ehren von Colonel Homer Garrison, jr., der zwischen 1938 und 1968 Direktor des Texas Department of Public Safety war, dem die Texas Ranger Truppe ja heute unterstellt ist, war die ursprüngliche Bezeichnung des Museums Homer Garrison Texas Ranger Museum. Heute, 30 Jahre später, haben mehr als 2 Million Personen die inzwischen weltbekannte Einrichtung besucht. 1976 wurde dem Komplex eine Hall of Fame und eine Bibliothek hinzugefügt, aus der dann später das von der Galvestoner Moody Foundation finanzierte Texas Ranger Forschungszentrum hervorging.

Der Komplex der Texas Ranger Hall of Fame and Museum befindet sich heute innerhalb des Fort Fisher Parks in Waco unmittelbar neben dem Interstate Highway 35, der, durch Waco führend, Dallas und Austin verbindet. Die Stadt Waco war eine äußerst passende Stelle für eine Einrichtung zu Ehren der Texas Ranger. Denn das Museum wurde auf dem Gelände eines Ranger-Stützpunktes von 1839 angelegt, von dem aus später auch Texas Ranger Major George B. Erath die Stadt beschützte. Erath (1813-1891), der vorher offizieller Landvermesser von Waco und Zentral-Texas war, ist auch eine 1980 errichtete Skulptur im Eingangsbereich des Museumskomplexes in Waco gewidmet. Bis heute ist übrigens ein Texas Ranger-Stern auch Teil des Wappens der Stadt Waco, eines fliegendes „W“.

1976 ehrte die texanische Regierung die Texas Ranger Hall of Fame and Museum in Waco damit, dass man der Einrichtung den Titel Official State Hall of Fame for the Texas Rangers verlieh. 1997 machte sie die 75. Regierung von Texas auch zum offiziellen Verwahrort für Texas Ranger Memorabilien, zum Official State Repository For Texas Ranger Memorabilia.

Die Hall of Fame and Museum bekommt allerdings keine staatlichen Zuschüsse. Die Betriebskosten werden durch die Eintrittsgelder, die Einnahmen aus dem Verkauf im Museumsladen, Verkäufe von offiziell konzessionierten Produkten, Mitgliedschaften und Spenden finanziert. 87 Prozent der Exponate des Museums wurden durch Privatspenden finanziert oder sind Leihgabe aus privaten Sammlungen. Und man denkt heute bereits daran, nicht nur größere Renovierungsarbeiten auszuführen, sondern auch die Anlage noch erheblich zu erweitern und moderne, interaktive Ausstellungen zu integrieren, um so den Texas Ranger Dienst auch im neuen Jahrtausend hinreichend zu huldigen.

Das Texas Pioneer, Trail Driver and Texas Rangers Museum:

Dieses kleine, aber feine Museum im San Antonio befasst sich zwar nicht ausschließlich mit den Texas Rangers, die Rangers sind jedoch einer der drei Themenkomplexe des Texas Pioneer, Trail Driver and Texas Rangers Museums. Und, interessant zu wissen, die aktiven und ehemaligen Texas Rangers selbst, insbesondere die ehrbare Former Texas Rangers Association, betrachten eher die Einrichtung in San Antonio als „ihr“ Museum und halten die Texas Ranger Hall of Fame and Museum in Waco für zu kommerziell aufgezogen.

Das Texas Pioneer, Trail Driver and Texas Rangers Museum wurde bereits 1936 anlässlich der Hundertjahrfeier von Texas gegründet. Mit der Einrichtung sollte das frühe Texas und die Menschen, die zur glorreichen Entwicklung des Staates beitrugen, geehrt werden. Der Bau des Museums wurde insbesondere durch Anleihen finanziert, die der aus Texas stammende, damalige US-Vizepräsident Garner initiiert hatte. Das Museum, das dann in San Antonio in der Nähe des Witte Museums und des Brackenridge-Parks errichtet wurde, sollte historische Sammlungen zu den Themen „frühe texanische Pioniere“, „Viehtriebe in Texas“ und „Texas Rangers“ enthalten.

Die Exponate zu den Pionieren von Texas im sogenannten Pioneer Room des Museums beinhalten unter anderem Werkzeuge, Kleidung und Möbel sowie etwa auch ein Spinnrad und andere Gegenstände aus dem Alltagslebens der etwa 300 frühen texanischen Familien, die, mit dem Boot direkt aus Europa oder per Planwagen aus dem Osten gekommen, in dem kargen und zunächst sehr feindseligen Land mühsam versuchten, eine gewisse Zivilisation aufzubauen. Bezüglich der legendären Viehtriebe, die ab den frühen Vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts stattfanden, werden im Bereich „Trail Drivers“ des Museums neben historischen Satteln der Cowboys, Sporen, Brandeisen und Stacheldraht unter anderem auch Originalgemälde, etwa von Frederick Remington, gezeigt, die die verklärte Cowboy-Zeit in einem anderen, realistischeren und härteren Licht zeigen. Die meiste Viehtriebe, anlässlich derer riesige zusammengetriebene Rinderherden zu Verladebahnhöfen nach Norden, etwa entlang des berühmten Chisholm Trails nach Wichita, Kansas, aber auch nach Dodge City, Abilene oder sogar bis hinauf nach Miles City in Montana getrieben wurden, fanden zwischen 1866 und 1895 statt. In dieser Zeit wurden mehr als 10 Millionen Rinder bewegt und die einzelnen Triebe, die drei bis sechs Monate lang dauerten und bei denen man täglich nur etwa 10 Meilen vorankam, umfassten zwischen 1.500 und 3.000 Stück Rinder.

In der Texas Ranger Abteilung des Museums sind viele Leihgaben von ehemaligen Rangern und von Familien bekannter, bereits verstorbener Texas Ranger zu besichtigen. Mit viel Liebe zum Detail sind diverse persönliche Utensilien, insbesondere Waffen und „personifizierte“ Texas Ranger Abzeichen ausgestellt, aber auch informative Schautafeln und allgemeine Displays über das Leben und die Geschichte legendärer einzelner Ranger und der ganzen Truppe einst und jetzt.

Der zentrale Rundbausaal innerhalb des Texas Pioneer, Trail Driver and Texas Rangers Museums ist verkleinert dem des Staatskapitolbaues in Austin nachempfunden. Wie dieser weist auch dessen Boden in der Mitte einen großen fünfzackigen texanischen Stern auf. Reliefe unter der Decke zeigen texanische Longhorn-Rinder und Planwagen der Pioniere. Von dem Rundbau aus gelangt man in die drei Ausstellungsräume.

Vor dem Museumsgebäude befinden sich zwei Bronzestatuen. Eine stellt einen Viehtrieb-Cowboy dar und wurde 1925/26 von John Gutzon Borglum geschaffen, der zwischen 1924 und 1937 in San Antonio wohnte und auch so berühmte Skulpturen wie die der Präsidenten von Mount Rushmore und den sechs Tonnen schweren Lincoln-Kopf im zentralen Saal des US-Kapitols in Washington, D.C., geschaffen hat. Die zweite Statue stellt einen von Richard O. Cook gefertigte lebensgroßen Texas Ranger dar.

Zu Ehren der legendären Rangers und zur Erinnerung an ihre Geschichte und ihre Geschichten gibt es in Texas diverse Stätten, von denen insbesondere die Texas Ranger Hall of Fame and Museum in Waco und das Texas Pioneer, Trail Driver and Texas Rangers Museum in San Antonia herausragen. Die weltberühmte Truppe der Texas Rangers stellt einen nicht wegzudenkenden Teil der Historie und der schillernden Vergangenheit des Staates Texas dar. Im Gegensatz dazu ist der Umstand, dass die Texas Rangers bis heute noch existieren und immense Veränderungen durchgemacht haben, um so hervorragend den Anforderungen der neuen Zeit zu genügen, wie sie dies jetzt tun, besonders interessant. Die Rangers stellen eine der wenigen alten, historischen Einheiten zum Gesetzesvollzug dar, die es geschafft haben, über Generationen hinweg mit der Zeit zu gehen. Gerade deshalb wird man sich in der Zukunft wohl nicht nur der ruhmreichen Taten der Texas Rangers im 19. und 20. Jahrhundert, sondern auch noch derer im 21. Jahrhundert erinnern.

Eine weitere bekannte, aber der Öffentlichkeit nicht zugängliche Texas Ranger Sammlung befindet sich im Besitz des bekannten, texanischen Geschäftsmannes und Großranchers Charles Schreiner III. Die Familie Schreiner spielte eine maßgebliche Rolle in der texanischen Geschichte. Charles Schreiners Großvater, der legendärer Charles Armand Schreiner I, war 1852 mit seinen Eltern aus dem elsässischen Riquewihr nach San Antonio, Texas, gekommen und hatte sich dort zu einem der wohlhabendsten Texaner, zu einem Kaufmann und Banker mit extensivem Land- und Rinderbesitz, emporgearbeitet. Zunächst, im Alter von 16, war er den Texas Rangers beigetreten und später, wieder im Zivilleben, hatte er 1880 die in der Nähe von Kerrville liegende, riesige YO Ranch gekauft. Diese Ranch, seit damals im Familienbesitz, ist zusammen mit der King Ranch heute noch eine der berühmtesten und geschichtsträchtigsten Ranches der USA; als Rinderbestand hält man dort heute noch echte Texas Longhorn Rinder.

Charles Schreiner III, der bereits mehrere Bücher über die Texas Rangers, deren Geschichte und deren Bewaffnung geschrieben hat und wohl der bekannteste private Sammler von Originalutensilien und -waffen der legendären Texas Rangers ist, wurde bereits in den 50er Jahren vom damaligen texanischen Gouverneur zum Ehrenmitglied der Ranger-Truppe ernannt. Im sogenannten „Gun Room“ seines gewaltigen Kalksandsteinhauses auf dem Gelände der YO Ranch verwahrt Schreiner seine unschätzbaren Texas Ranger Memorabilien. Das riesige Zimmer gleicht einem Museum. Es ist mit einer alten englischen Apothekeneinrichtung ausgestattet, worin die Gegenstände, Texas Ranger Waffen und Abzeichen, ausgestellt sind. Neben einer Original Gatling Gun und einer Kanone aus Alamo-Zeiten umfasst die Sammlung von Waffen alter und neuer texanischer Helden hunderte von Revolvern und Gewehren, unter anderem etwa auch den Original „Old Lucky“ SAA-Revolver von Frank Hamer und mehrere Waffen aus dem Besitz von M. T. „Lone Wolf“ Gonzaullas.

To the Honor of the Texas Rangers

The Stars have gleamed with a pitying light
On the scene of many a hopeless fight,
On a prairie patch or on a haunted wood
Where a little bunch of Rangers stood.

They fought grim odds and knew no fear,
They kept their honor high and clear,
And, facing arrows, guns and knives
Gave Texas all they had - their lives!

Billig
San Antonio Texas Ranger Co.F
 
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